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Clownerien ohne Klamauk

Selbst ohne Stelzen hat Emmeran Heringer noch eine beachtliche Länge.

Von Margrit Jacobi

Er und sein Partner Stefan Pillokat, besser bekannt unter ihren Künstlernamen Rigol & Torf, erfreuten die Besucher der Rosenheimer Kleinkunsttage mit ihrem ersten Clown-Abendprogramm «Solo zu zweit» auf der Bühne im Lokschuppen. Rigol rollte das R mindestens so knurrend wie Reich-Ranitzki und der wuselflinke Torf überwand die Barrieren der verschiedenen slawischen und erfundenen Sprachen mit beachtlicher Zungenfertigkeit. Varietäten, Kuriositäten, und Raritäten der Harlekinerie servierten diese Clowns feinsinnig, eigenständig und mit Charme. Blitzschnell wechselten sie ihre Kostüme vor den Augen der Zuschauer und reisten zu nostalgischer Jahrmarktmusik von einer Geschichte zur nächsten. Torf steppte in Strumpfsocken rasant zu irischer Volksmusik, Rigol bezauberte die Zuhörer mit lieblichen Klängen auf seiner Klarinette. Ihre Talente als Kunstpfeifer sind erstaunlich, auch in den Fächern Mimik, Pantomime und Artistik bekamen sie in der Clownschule in Mainz, die sie beide besuchten, sicher jeweils eine Eins. Rigol als Torfs Yoga-versierter Guru demonstrierte erstaunliche Körperbeherrschung, um später, als biegsame Karotte aus einem überdimensionalen Blumentopf wachsend, hinreißend mit Frau Elionore alias Torf zu tanzen. Köstliches Amüsement auch zum Schluss beim artistisch-elegischen Schwanenseeballett der beiden Clowns, denen das Publikum mit großem und herzlichem Applaus dankte für einen bezaubernden und poetischen Abend ganz ohne jeglichen Klamauk.

(Oberbayerisches Volksblatt, 24.10.2008)


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